Das malaysische Unternehmen Perodua ist mit dem QV-E in den Markt für Elektrofahrzeuge (EV) eingestiegen, einem Kleinwagen-Crossover, der das erste im Land entwickelte emissionsfreie Auto des Landes ist. Das Fahrzeug selbst startet bei 19.400 US-Dollar, eine Schlüsselkomponente – die Batterie – ist jedoch nicht im Lieferumfang enthalten und muss im Rahmen eines Neunjahresvertrags für weitere 67 US-Dollar pro Monat geleast werden.
Inländische Entwicklung und Investitionen
Im Gegensatz zum Konkurrenten Proton, der bestehende Geely-Modelle umbenennt, investierte Perodua ab 2023 800 Millionen Ringgit (194 Millionen US-Dollar) in die ursprüngliche Forschung und Entwicklung. Das Projekt durchlief mehrere Konzeptphasen (EMO, EMO-I, EMO-II), bevor es zum Serienmodell QV-E kam. Diese Entwicklung stellt einen strategischen Vorstoß dar, lokale EV-Fähigkeiten aufzubauen, anstatt sich auf ausländische Designs zu verlassen.
Design und Leistung
Der QV-E mit einer Länge von 4.170 mm vereint eine kompakte Grundfläche mit einem coupéartigen Design, das an den C-HR von Toyota und den Juke von Nissan erinnert. Es verfügt über scharfe LED-Scheinwerfer, bündige Türgriffe und ein abgeschrägtes Heck mit einer Lichtleiste über die gesamte Breite. Der Innenraum verfügt über zwei 10,25-Zoll-Bildschirme und grundlegende Sicherheitsfunktionen wie sechs Airbags und eine ADAS-Suite.
Das Fahrzeug wird von einem einzigen 201 PS starken Elektromotor angetrieben, der die Vorderräder antreibt und in 7,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Es verwendet eine 52,5-kWh-Lithium-Eisenphosphat-Batterie von CATL und soll eine Reichweite von bis zu 276 Meilen (NEFZ-Zyklus) erreichen. Die Batterie wird nicht direkt verkauft, sondern über das „Battery-as-a-Service“-Modell von Perodua geleast, was nach Angaben des Unternehmens die Angst der Kunden vor einer Verschlechterung der Batterie verringern wird.
Produktions- und Marktziele
Perodua plant, die lokale Produktion mit 500 Einheiten pro Monat zu beginnen und bis zum dritten Quartal 2026 auf 3.000 zu steigern. Das Unternehmen strebt an, den lokalen Teileanteil von 50 % Anfang 2026 auf 70 % bis 2030 zu erhöhen.
Das Battery-as-a-Service-Modell gewährleistet eine lebenslange Garantie auf die Batterie, damit unsere Kunden beruhigt sein können, sagt Zainal Abidin Ahmad, CEO von Perodua.
Dieser Start ist bedeutsam, weil er den Ehrgeiz Malaysias unterstreicht, über die Rolle als Montagezentrum für ausländische Automobilhersteller hinauszugehen und sich als Hersteller originaler Elektrotechnik zu etablieren. Das Leasingmodell ist zwar umstritten, spiegelt jedoch einen breiteren Trend in der Branche wider, in dem die Batteriekosten ein großes Hindernis für den Markteintritt von Verbrauchern darstellen.
