Nissan bereitet sich darauf vor, direkt mit dem Zustrom erschwinglicher Plug-in-Hybrid-Pickups aus China zu konkurrieren, indem es bis 2027 in Australien sein eigenes in China gebautes Modell, den Frontier Pro PHEV, auf den Markt bringt. Dieser Schritt erkennt an, dass der aktualisierte Navara allein nicht ausreichen wird, um Marktanteile gegenüber Konkurrenten wie BYD, GWM und Chery zu halten.
Die wachsende Bedrohung aus China
Seit Jahren ist der Navara von Nissan das wichtigste Pickup-Angebot in Australien. Allerdings gewinnen chinesische Hersteller mit wettbewerbsfähigen Plug-in-Hybrid-Optionen schnell an Boden. Der BYD Shark 6, der GWM Cannon Alpha PHEV und die kommenden Modelle von Chery und JAC revolutionieren den Markt. Dieser Trend zwingt etablierte Marken wie Nissan dazu, sich anzupassen, andernfalls riskieren sie erhebliche Umsatzeinbußen.
Frontier Pro: Spezifikationen und Funktionen
Der in Zusammenarbeit mit Dongfeng entwickelte Frontier Pro PHEV verfügt über einen 1,5-Liter-Turbomotor in Kombination mit einem Elektromotor. Dies liefert eine kombinierte Leistung von 402 PS (300 kW) und ein Drehmoment von 590 lb-ft (800 Nm). Es bietet eine rein elektrische Reichweite von etwa 84 Meilen (135 km), vergleichbar mit der seiner chinesischen Konkurrenten.
Zu den Hauptmerkmalen gehören:
- 3.500 kg (7.176 lbs) gebremste Anhängelast
- Elektromechanisch sperrendes Hinterachsdifferenzial für Geländetauglichkeit
- Vehicle-to-Load-Funktionalität
- Ein moderner Innenraum mit einem 10-Zoll-Digitalinstrumentendisplay und einem 14,6-Zoll-Infotainmentbildschirm
Warum das wichtig ist: Emissionen und Marktposition
Bei der Entscheidung von Nissan, den Frontier Pro nach Australien zu bringen, geht es nicht nur um den Wettbewerb um Preis oder Ausstattung; Es ist auch ein strategischer Schritt, um das Emissionsprofil seiner dieselbetriebenen Navara-Reihe auszugleichen. Andrew Humberstone, Geschäftsführer von Nissan Oceania, erklärte, dass der Frontier Pro „die Emissionen“ der Dieselmodelle „ausgleichen“ könne.
„Ich sehe kein Problem darin, dass das parallel zum neuen Navara läuft … Es geht um die Frage: Funktioniert der Business Case?“
Dies verdeutlicht einen breiteren Branchentrend: Automobilhersteller suchen zunehmend nach Möglichkeiten, strengere Emissionsvorschriften einzuhalten und gleichzeitig beliebte Dieselfahrzeuge anzubieten. Der Frontier Pro bietet eine Plug-in-Hybrid-Option, die umweltbewusste Käufer anspricht, ohne auf den Nutzen eines herkömmlichen Pickups zu verzichten.
Der Weg in die Zukunft
Der Frontier Pro muss vor der Markteinführung auf einen Rechtslenker umgerüstet werden, ein Prozess, der schätzungsweise etwa sechs Monate dauern wird. Sobald er verfügbar ist, wird er sich einem schnell wachsenden Segment der Plug-in-Hybrid-Pickups anschließen und Nissan dazu zwingen, sich an die sich verändernde Automobillandschaft anzupassen. Der Erfolg dieser Strategie wird davon abhängen, ob der Frontier Pro sein Versprechen hinsichtlich Leistung, Erschwinglichkeit und Praktikabilität auf dem australischen Markt einhalten kann.
